Berufsschule - eine ganz andere Welt.

(10.10.2016) Ich habe am Freitag meine 2. Woche in der Berufsschule beendet und bin nun bereit ein kleines Fazit darüber zu ziehen.

Um ehrlich zu sein, war dieses Thema immer so ein bisschen negativ behaftet, als ich darüber nachgedacht habe, den Beruf zu erlernen. Auf der Baustelle arbeiten - kein Problem; allein unter Männern - kein Problem; schwere Arbeit und mit Werkzeugen hantieren - auch kein Problem; aber 2 Jahre in einer Schule zu sitzen, mit fast nur Jungs, mit denen man eventuell nicht so auf einer Wellenlänge ist, war schon eine Horrorvorstellung.

Aber ich habe mich für die Ausbildung entschieden. Da gehört es  nun mal dazu und ich dachte mir, dass ich das schon irgendwie schaffe.

Die zweite Problematik war, dass ich nicht wie normal in eine neue Klasse komme, in der sich alle erst kennen lernen müssen. Nein, ich komme in eine bestehende Gemeinschaft, in die ich mich erst eingliedern muss. Mit dem Abitur verkürze ich meine Lehrzeit um ein Jahr, so dass ich direkt im 2. Lehrjahr beginne. 

Der erste Lichtblick kam bei der Anmeldung, als gesagt wurde, dass in der Klasse noch 3 andere Mädchen sind. Riesen Freude - ich bin nicht alleine. 

Und so ging ich in der ersten Woche sehr gespannt in die Schule. Natürlich fiel erst einmal eine S-Bahn aus und ich kam 2 Minuten vor Unterrichtsbeginn in die Schule. Aber bis auf 2 Mädels waren zum Glück auch alle zu spät. Wir bekamen den Stundenplan, der aus BBU (Berufs-Bildender-Unterricht), Deutsch, Politik und Wirtschaft, Werkstattunterricht, Sport und Ethik besteht. Religion im Ernst, ich dachte ich bin es nach 12 Jahren endlich los, aber NEIN ich habe es weiter - was ein Mist...

Die Berufsschule war eine riesige Umstellung. Während ich in den letzten Jahren ein Thema nach dem anderen ohne Pause und Luftholen erarbeitet habe, geht alles hier ein bisschen langsamer voran. Alle müssen auf einen Stand gebracht werden.  Aber es ist auch mal angenehm ein bisschen langsamer zu arbeiten, zumal ich den Stoff des ersten Jahres noch aufarbeiten muss. Aber das wusste ich ja, dass dies auf mich zukommt.

Man muss nur wirklich sagen, dass es als Mädchen ein bisschen wie im Zoo ist. Da es eine handwerksbezogene Berufsschule ist, sind die Mädels auf jeden Fall in der Unterzahl. Wenn wir zu 3. (auch noch im Rudel) nach den Pausen zu unserem Raum laufen, werden wir angegafft bis zum geht nicht mehr. Auch bei dummen Sprüchen muss man halt einfach weghören, aber die meisten kennen es halt nicht anders und finden es wohl besonders cool. Wenn ich sehe, was dort teilweise rumläuft, bin ich echt froh, dass meine Klasse normal ist.

Der Werkstattunterricht macht mit sehr viel Spaß. Im Moment haben wir im normalen Unterricht Fachwerk und gestalten in der Werkstatt eine Platte mit einem Fachwerkausschnitt. Dazu mussten wir erst eine Farbgestaltung anlegen, dann die Skizze 10fach vergrößern und auf die Platte auftragen. Anschließend habe ich die Farbgestaltung übertragen. Im nächsten Block muss ich das Projekt fertigstellen. 

Ach ja, in meiner Schule ist Blockunterricht. Das heißt, ich bin 1 ganze Woche in der Schule und anschließend 2 Wochen im Betrieb. 

Insgesamt muss ich sagen, dass die Berufsschule besser ist, als ich dachte.

Ich muss mich in das Fachliche einarbeiten, aber die neuen Sachen zu lernen, ist kein Problem. Auch die Leute in der Klasse sind nett und ich habe viel Spaß.

Denk immer daran, …

… es kommt auf Dich an, wie bunt Dein Leben ist!

Jessica Jörges

HI! ICH BIN JESSICA!

Auf Bunte Zukunft berichte ich euch regelmäßig über meine Ausbildung zur Malerin- und Lackierererin.

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