Ich freute mich wahnsinnig auf die beiden Tage in Berlin - nicht nur, weil wir die Bundeskanzlerin treffen würden, sondern auch, weil ich das ganze Team wieder sehen würde.

Nach so langer Zeit, die wir zusammen verbracht haben, ist das Team wie eine kleine Familie zusammengewachsen.

In Berlin angekommen ging es vom Hotel direkt zum Kanzleramt, in dem wir eine Führung durch das Gebäude bekamen.

Das Kanzleramt ist von innen noch sehr viel eindrucksvoller, doch zwischendurch musste ich dann ein wenig schmunzeln.

Denn in der Mitte des Gebäudes befindet sich eine Art Zylinder, in dem sich die Treppenaufgänge und Aufzüge befinden.

Dieser ist von außen bunt gestaltet - doch als ich dran vorbei gelaufen bin, war mein erster Gedanke

„Hoppala diese Lasur ist wohl in die Hose gegangen“

 Sowohl das blau als auch das gelb waren so gar nicht schön - irgendwie merkwürdig

Die nette Dame, die mit uns die Führung gemacht hat, erklärte uns, dass dies das Kunstwerk eines bekannten Künstlers sei und es Absicht wäre (in jeder Gesellenprüfung wäre man dafür durchgefallen, aber wenn das Kunst ist - ja, dann geht das schon :D)

Wir gingen die Treppe hinunter und fanden das gleiche Kunstwerk in Rot und es war noch „schöner“ - meiner Meinung nach hat der Gipser die eigentliche Kunst geleistet - denn man sieht jede Spachtelstelle und Fuge durch.

Nach der Führung ging es für uns zum Empfang der Kanzlerin.

Sehr sympathisch wirkte sie auf mich; als erstes wurde ein Gruppenfoto geschossen und dann einigen Teilnehmern Geschenke überreicht. Aufgrund des stressigen Zeitplans durfte leider nicht jeder ein Foto machen, es war jedoch ein sehr schönes Erlebnis überhaupt von einem Staatsoberhaupt empfangen zu und in dieser Form geehrt zu werden – nicht alltäglich für wohl die meisten unter uns.

Am Abend ging es dann ins Titan Hotel mitten in Berlin zum Abendessen.

Das Team von World Skills hat sich unglaublich viel Mühe gemacht und eine Art "Wall of Fame" erschaffen aus richtig tollen Bildern gespickt mit unseren Zitaten.

Das Programm war neben den gewohnten Reden mit vielen Podiums Diskussionen bestückt, bei der auch wir Teilnehmer zu Wort kommen durften.

Mein Highlight war jedoch ein Überraschungsgast.

Edgar Stengel, der 1953 bei der ersten Weltmeisterschaft der Berufe in Madrid teilnahm. Damals in einem Skill, der dem heutigen  Polymechaniker entsprechen würde.

Es war super spannend ihm zuzuhören, was er aus seiner Teilnahme gelernt hat und wie stolz er immer noch auf sein Werkstück ist, das er ebenfalls dabei hatte, und wie seine Zeit damals in Spanien war.

Gutes Essen gab es natürlich auch noch und nach dem Programm ging es nochmal an die Hotelbar, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Letztlich war es trotzdem auch ein wenig traurig, sich jetzt von den anderen Teammitgliedern verabschieden zu müssen, aber einige wird man sicherlich immer mal wieder sehen und auf jeden Fall in Kontakt bleiben.